Aktionsbeitrag
(Werbung/Reziex)
Servus und herzlich willkommen,
Es sind schon ganz tolle Beiträge über das Buch „Andrew im Wunderland: Ludens City……“ in dieser Veranstaltung veröffentlicht worden. Heute schauen wir uns das Thema Gut und Böse in der Buchwelt ein wenig an.
Wie bin ich auf diese Thematik gekommen?
Ganz einfach mir hat folgende Textstelle sehr gut gefallen und ich habe mir ein paar Gedanken darüber gemacht.
Textstelle aus einem Gespräch zwischen Andrew und Uhulina:
„»Gut und Böse – das bedeutet Schwarz oder Weiß, nicht wahr?«, fragte sie, als ich mich gerade abwenden wollte.
Ich hielt inne.
»Ich wünschte, du könntest die Welt mit meinen Augen sehen, Andrew. Ich wünschte, du könntest sehen, wie sich das Schwarz und das Weiß zu einem Grau vermischen, bis du nicht mehr sagen kannst, wo das eine anfängt und das andere aufhört. Dann würdest auch du erkennen, dass Schwarz und Weiß im Grunde nicht existieren – und wir erst recht nicht dazu in der Lage sind, festzustellen, was gut und was böse ist.«“
(aus Andrew im Wunderland: Ludens City)
Was ist für mich eigentlich Gut und Böse?
Das ist für mich ein wenig schwierig zu beantworten. Denn jeder hat andere Maßstäbe die er anlegt um zu bewerten.
Für mich ist „Gut sein“ andere zu unterstützen und ihnen wenn möglich zu helfen. Dies kann in sehr vielen Formen stattfinden. Der respektvolle Umgang mit meinen Mitmenschen und eine positive Grundhaltung sind für mich sehr wichtig.
„Böse sein“ ist für mich ein wenig erstrebenswerter Zustand. Er ist mit negativen Gefühlen behaftet. Ich bin dabei nicht sehr respektvoll um und versuche durch meine Taten anderen zu Schaden.
Gibt es nur Schwarz oder Weiß?
Meiner Meinung nach gibt es nicht nur Schwarz-Weiß sondern eine sehr große Bandbreite von Grautönen. Ich mag es gar nicht wenn alles in eine bestimmte Schublade gepresst werden soll. Jeder hat seinen eigenen Maßstab zu Gut und Böse. Dieser Maßstab wird immer wieder durch Lebenserfahrungen ein wenig verändert. Er ist ziemlich flexibel und wird an die vorhandenen Gegebenheiten angepasst. Für mich sieht die Welt nicht nur SW aus sondern ist eine Kollage aus ganz verschiedenen Grautönen.
Welchen Einfluss haben bisherigen Erlebnisse auf die Wertung Gut oder Böse?
Ich denke die Kindheit hat einen sehr großen Einfluss auf meine Wertung was Gut oder Böse ist. Ein Kind lernt von seinen Eltern und Geschwister sehr rasch den Unterschied welche Handlungen positive Gefühle hervorrufen oder was mit negativen Gefühlen einhergeht. In seinem Leben wird die Person immer mit Entscheidungen konfrontiert die entweder positve oder negative Auswirkungen haben. Unser ganzes Leben ist eine Achterbahn der Gefühle und nur wenn in der Kindheit der Unterschied von Gut und Böse gelernt wurde kann der Mensch sich in unserer Gesellschaft einbringen. Leider wird immer wieder vergessen wie wichtig eine gute Basis für das gesamte Leben ist. Manche Kinder bekommen leider in der heutigen Zeit nicht das nötige Rüstzeug mit um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Diese Problemkinder sind für unsere Gesellschaft eine sehr große Herausforderung.
Wie wird die Thematik in Geschichten aufgegriffen?
In sehr vielen Geschichten wird eine klare Trennung zwischen Protagonist und Antagonist gemacht. Diese Vorgehensweise macht es dem Leser leicht in die Geschichte einzutauchen, da klar ist wer auf welcher Seite steht. Ich persönlich mag es mehr wenn nicht von vornherein eindeutig klar ist wer der „Böse“ in der Geschichte ist. Für mich ist es viel spannender den Werdegang Personen kennen zu lernen. Ich mag es sehr wenn ich verstehen kann wieso X in der Geschichte zu den Bösen gehört oder wieso Y zu den Guten gezählt wird. Für mich hat jeder Autor seine ganz eigene Herangehensweise an diese Thematik. Ich als Leser hab dabei immer die Qual der Wahl wie ich mir die Guten und die Bösen in der Geschichte vorstellen werde. Wobei die Erwartungen der Leser sehr Genrespezifisch sind. Ich nehme in einem Fantasyroman die Zwickmühle Gut oder Böse ganz anders wahr als zum Beispiel in einem Thriller oder Krimi. Bei einem Thriller ist meist von Beginn an sehr klar definiert wer das Böse in der Geschichte vertritt. Diese Klarheit ist meiner Meinung nach in Fantasygeschichten nicht so ausgeprägt.
In „Andrew im Wunderland: Ludens City“ sind die Protagonisten bzw. Antagonisten nicht sofort zu erkennen. Sie zeigen meiner Meinung nach erst im Verlauf der Story ihre Gesinnung. Für mich hat Fanny diesen Gut oder Böse Spagat bei all ihren Figuren gekonnt in Szene gesetzt. Ich habe mich mit all ihren Figuren sehr wohl gefühlt und fand alle sehr gut geschrieben. Sie sind für mich alle die Würze der Geschichte. Sie sind für mich ganz viele Grautöne. Die das Buch besonders machen.